SoWo (Solidarisch Wohnen) ist ein selbstverwaltetes Wohnprojekt
auf der Waller Mitte in Bremen
Wer wir sind und wie wir leben
Wir sind eine Gruppe von 27 Erwachsenen und 9 Kindern und Teenager*innen, die des Mietens müde waren und deshalb seit 2014 an gemeinschaftlichem und selbstbestimmtem Wohnen arbeiten.
Uns verbindet der Wunsch, mit vielen Menschen solidarisch zusammen zu leben. Dazu haben wir ein Haus gebaut, in dem es mehrere Wohngemeinschaften und viele Räume des Miteinanders gibt.
Das Haus ist nicht unser Privateigentum, sondern wir haben Gemeineigentum geschaffen und dadurch dauerhaft bezahlbaren Wohnraum in Bremen ermöglicht. Dazu sind wir im Mietshäusersyndikat organisiert. Dieses ist ein Zusammenschluss von Haus- und Wohnprojekten, die die gleichen Anliegen wie wir haben und sich vernetzen und beraten.
Zum solidarischen Zusammenwohnen gehört, dass wir uns gegenseitig unterstützen. So machen wir die Höhe der Miete vom Einkommen abhängig, sodass Gutverdienende mehr zahlen als diejenigen, die ein geringeres Einkommen haben. Entscheidungen, die das Haus betreffen, fällen wir gemeinsam und im Konsens.
Es ist uns wichtig ökologisch, generationenübergreifend und barrierearm zu wohnen. Deshalb haben wir eine Ausstattung geschaffen, die es unabhängig von Alter und Gesundheitszustand ermöglicht, gemeinschaftlich zu wohnen – und das hoffentlich nicht nur für uns selbst, sondern auch für zukünftige Bewohner*innen!
Unser Haus haben wir mit dem Frauen*-Lesben*-Wohnprojekt Hafen*Haus geplant, gebaut und bezogen. Wir teilen uns gemeinsame Orte – wie die Projektküche, den Garten oder die Dachterrasse – bleiben dabei aber zwei Projekte unter einem Dach.
Wo wir leben
Die Waller Mitte ist ein ehemaliger Sportplatz in Bremen-Walle. Einige Jahre hat eine Bürgerinitiative den Platz zwischengenutzt. Dort findet mit diversen sportlichen, kulturellen und nachbarschaftlichen Angeboten selbstorganisiertes Stadtteilleben statt.
Nachdem beschlossen wurde, dass ein Teil des Platzes in Baugrundstücke umgewandelt werden soll, haben wir uns gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Waller Mitte“ dafür eingesetzt, dass die Grundstücke an gemeinschaftliche Wohnprojekte wie unseres vergeben werden. Mit den Baugruppen Lanke, waller wohnen und wallerleben stehen wir in einem intensiven Austausch. Gemeinsam organisieren wir eine für den Stadtteil offene Werkstatt für Holz und Fahrräder sowie eine Lebensmittel-Kooperative.
Wie wir das finanzieren
Die Finanzierung dieses Projektes steht auf verschiedenen Säulen. Zum einen stecken wir natürlich unser eigenes, gespartes Geld in das Projekt und legen auch selber mit Hand an.
Zum anderen sind wir auch auf Kredite angewiesen. Wir haben uns Geld von der Bank geliehen, aber mit Bankkrediten alleine können wir unser Projekt nicht finanzieren. Darum arbeiten wir zusätzlich mit als Direktkrediten bezeichneten Nachrangdarlehen. Das sind Kredite von Privatpersonen, die mit ihrem Geld unser Projekt direkt unterstützen. Diese können unterschiedliche Laufzeiten, Zinssätze und Summen haben. Davon profitieren auch die leihenden Personen: Sie können ihr Geld in ein cooles Projekt stecken, wissen, was damit passiert und bekommen Zinsen dafür.
Auch in der Zukunft benötigen wir neue Direktkredite. Wer also Geld hat, es gerade nicht braucht und es lieber in ein gutes Projekt stecken möchte, statt es auf der Bank liegen zu lassen, kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Wir schicken euch weitere Informationen oder treffen uns auch gerne mit euch zu einem persönlichen Gespräch.
Wir – In einfachen Worten
Unsere Gruppe heißt Solidarisch_wohnen.
Zusammen mit einer anderen Gruppe haben wir in Walle ein großes Haus gebaut.
Es leben Kinder, Erwachsene und ältere Menschen im Haus.
Wir wohnen hier seit 2022 alle zusammen.
Wir sind im Moment 36 Personen.
Wir wollen solidarisch miteinander sein.
Das bedeutet für uns, dass wir viel teilen.
Zum Beispiel Gegenstände und Sachen, die wir haben.
Wir haben auch große Räume, in denen wir gemeinsam sein können.
Und wir verbringen oft Zeit miteinander.
Wir wollen uns gegenseitig helfen und unterstützen.
Wir wollen, dass hier alle gut leben können.
Für die Miete zahlen alle das, was sie können.
Wir haben hier keine Vermieter oder Vermieterinnen.
Unser Haus gehört immer den Menschen, die hier wohnen.
Wir sind also unsere eigenen Vermieter*innen.
Deshalb müssen wir uns auch um das Haus kümmern.
Wir entscheiden wichtige Dinge gemeinsam.